Die Europäische Gesellschaft für Parodontologie (EFP) hat vor Kurzem ein Communiqué freigegeben, welches die positiven Auswirkungen in der Diabetes-Behandlung einer Parodontaltherapie bestätigt:
Benefits of non-surgical periodontal treatment in patients with type-2 diabetes mellitus and chronic periodontitis: a randomised controlled trial.
Elisabet Mauri-Obradors, Alexandra Merlos, Albert Estrugo-Devesa, Enric Jané-Salas, José López-López, and Miguel Viñas J Clin Periodontol. 2017;45 (3): 345-353.
Relevante Informationen:
Die Parodontitis ist die häufigste chronische Infektion bei einem Befall von bis zu 90% der Bevölkerung. Die Korrelation zwischen der Parodontitis und Diabetes wurde mehrmals gezeigt.
Die Entzündung des Zahnfleisches (Parodont) beginnt mit der Entstehung von Bakterienkolonien (Biofilm oder auch Plaque genannt) unter dem Zahnfleisch (subgingival). Diabetes und Rauchen sind mitunter die wichtigsten Risikofaktoren. Patienten mit einem regulierten HbA1c (≤7) zeigen ein reduziertes Risiko für eine Parodontitis. Steigt der Wert, steigt auch das Risiko einer Erkrankung.
Ziel der Studie war abzuklären, ob die nicht chirurgische Parodontaltherapie innert 6 Monaten den HbA1c-Wert sowie die Entzündungszeichen der Parodontitis positiv beeinflussen kann.
Dafür wurden zwei Gruppen mit einer Gesamtzahl von 90 Personen generiert. Bei der Kontrollgruppe wurde eine reine Prophylaxe-Sitzung (mit Reinigung im sichtbaren Bereich also über dem Zahnfleisch) durchgeführt. Die Testgruppe hat eine Gesamttherapie erhalten (also auch unter dem Zahnfleisch). Der HbA1c-Wert wurde 30 Tage vor der Therapie und am letzten Behandlungstag gemessen.
Die Studie kam zur Schlussfolgerung, dass die Testgruppe zusätzlich zur besseren parodontalen Situation eine signifikante Verbesserung der HbA1c-Werte erreicht hat.
Eine adäquate Parodontaltherapie scheint also einen verbesserten Unterhalt des HbA1c-Wertes bei Diabetikern zu unterstützen.
Quelle: http://www.efp.org/publications/jcp-digest/jcpdigest-2018-1-45-3-345-353.pdf